Seit dem 21.April 2010 hat die Region Bodensee-Hegau und Umgebung eine Babyklappe!

Wo ist die Babyklappe in Singen?

Sie finden die Babyklappe in direkter Nähe rechts neben dem Krankenhaus (HBH Klinikum) in der Schaffhauserstraße 60, oben in der alten DRK-Rettungwache in Singen.

Unser Dank gilt den unzähligen Spendern die uns das ermöglicht haben.

Verhungert, ausgesetzt oder zu Tode geprügelt: Schockierende Berichte über Kindstötungen und Kindesmisshandlungen haben die Öffentlichkeit und auch uns aufgeschreckt. Das alles geschieht weit häufiger, als man denkt: 4000 Fälle von Kindesmisshandlung wurden 2009 angezeigt - die Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher liegen. Zusätzlich geht die Bundesregierung von 143 Kindern aus, welche in Babyklappen abgegeben wurden. Doch die Zahlen zu anonymen Geburten sind häufig lückenhaft, so dass sich keine Zahl festmachen lässt und man annimmt, dass die Dunkelziffer von  anonymen Geburten weit höher ist.


Was treibt Eltern dazu, ihre Kinder zu quälen? Was bewegt Mütter dazu, ihre Neugeborenen schutzlos auszusetzen oder zu töten? Warum schütteln Eltern ihre Babys zu Tode? Je nach aktueller Lebenssituation werden unterschiedliche Gefühle ausgelöst: Freude und Hoffnung, aber auch Unsicherheit und Angst bis hin zur Verzweiflung.

Wir wollen lediglich einen letzten Ausweg bieten, vielleicht eine grausame Straftat vermeiden und die letzte Möglichkeit sein, einem ungewolltem Säugling ein grausames Ende, wie z.B. in Anselfingen oder an vielen anderen Orten, zu vermeiden. Wir sind glücklich Ihnen heute endlich auch eine Babyklappe in unserer Region präsentieren zu können.

Unser Dank gilt den unzähligen Kleinspender, die Münzen in unsere Spendenschweinchen steckten, aber auch Großspender wie zum Beispiel der Verein Sprungbrett e.V. aus Konstanz und die vielen ungenannten Spender, welche und bei dieser Anschaffung halfen.


Weitere Informationen zur Babyklappe:

Kern dieses Projekt ist die Babyklappe an der alten DRK-Rettungwache in Singen, in der verzweifelte Mütter und Väter jederzeit und unbeobachtet (also unter vollständiger Wahrung ihrer Anonymität) ihr Kind in die Obhut des Jugendamtes geben können. Durch eine Stahlklappe in der Wand der DRK-Rettungswache kann das Kind auf ein bereitstehendes Wärmebett gelegt werden. Eine Minute nach Schließung der Klappe signalisiert ein Alarm in der DRK-Stelle und im Krankenhaus nebenan, die Benutzung der Anlage. Der Säugling wird dann abgeholt und zu Erstversorgung in das HBH-Klinikum nebenan gebracht. Hier wird er gründlich untersucht und versorgt. 

Nach der medizinischen Untersuchung im Krankenhaus bleibt das Kind acht Wochen in Obhut des Jugendamtes, bevor es zur Adoption freigegeben wird. Innerhalb dieser Zeit können die Eltern sich jederzeit melden und ihr Kind zurückbekommen. Die Elternschaft wird über ein Kennzeichen nachgewiesen, daß zusammen mit einem "Brief an die Mutter" an der Innenseite der Stahlklappe befestigt ist und beim Ablegen des Kindes von der Mutter mitgenommen werden soll.

Meldet sich die Mutter/Vater nicht und möchte somit nicht die Betreuung des Kindes selbst übernehmen, sucht das Jugendamt eine geeignete Familie in welche das Kind vermittelt wird, die sich liebevoll um das Kind kümmert und wo es dauerhaft aufwachsen kann.