Wenn Kinderaugen glänzen - Südkurier 22.12.2012

Bescherung für Bedürftige: „Es ist erschreckend, wie viel Armut es doch in unserer Region gibt“, erklärt Rudolf Babeck (links), Vorsitzender des Vereins „Widmann hilft Kindern in der Region“. Auf dem Bild Zweiter von rechts: sein Stellvertreter Hans Teschner.  Bild: Westphal„Uns tun schon die Füße weh“, sagt Hans Teschner, und Rudolf Babeck fügt lachend hinzu: „Ja, man könnte fast meinen, dass alle Menschen unter dem Dach wohnen.“ Trotz aller Arbeit und Mühe spiegelt sich Zufriedenheit in den Gesichtern der Männer – der beiden Vorsitzenden des Vereins „Widmann hilft Kindern in der Region“ – denn in diesen Tagen gehen sie wie der Weihnachtsmann von Haus zu Haus und verteilen Geschenke an Bedürftige, um ihnen ein schönes Weihnachtsfest zu ermöglichen. Sie arbeiten bis zu zehn Stunden täglich, fahren zwischen Tengen und Konstanz quer über die Dörfer, um die Geschenke persönlich zu überbringen.

Im Dienste der „guten Sache“ sind sie ganzjährig unterwegs, aber gerade zu Weihnachten wenden sich besonders viele Menschen Hilfe suchend an die beiden Männer.

„Wir versuchen mit unserer Arbeit möglichst alle Familien zu erreichen“, erzählt Rudolf Babeck. „Alle bedürftigen Familien bekommen einen Lebensmittelgutschein, so dass sie sich ein richtiges Weihnachtsessen leisten können. Für die Kinder gibt es entweder einen Geschenkgutschein in Höhe von 20 Euro oder wir erfüllen ihnen einen kleinen Herzenswunsch in Form eines Sachgeschenks.“ Die Wünsche der Kinder seien sehr unterschiedlich, so Hans Teschner. Viele sind sehr bescheiden. Manche wünschen sich Dinge, die für andere Menschen ganz selbstverständlich sind. So habe sich ein Junge ein paar Schuhe und eine Jacke gewünscht. Eine Frau bat darum, dass man ihr das Geld zum Begleichen der Stromrechnung leihen möge. Sie würde es in Raten zurückzahlen.

Auf die Frage, warum sie sich ehrenamtlich engagieren, antwortet Hans Teschner: „Manche Familien schließt man direkt ins Herz. Es ist schön zu helfen.“ Und Rudolf Babeck erklärt: „Uns selbst geht es finanziell gut, und es ist erschreckend, wie viel Armut es doch in unserer Region gibt.“ Besonders freut es die Männer, wenn sie in glänzende Kinderaugen blicken oder wenn sie im Nachhinein Post bekommen.