Das Baby aus der Singener Klappe ist wohlauf - Suedkurier.de 26.01.2011

Eine Woche nach der Abgabe des Säuglings am Krankenhaus hoffen die Verantwortlichen der Klappe, dass sich die Mutter bald meldet.

Die Verantwortlichen der Singener Babyklappe hoffen, dass sich die Mutter des abgelegten Kindes aus der Singener Klappe noch meldet. Ihr drohen keine rechtlichen Folgen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bild: Braun

Dem Säugling, der vorige Woche von einer unbekannten Mutter in der Singener Babyklappe abgelegt wurde, geht es gesundheitlich gut. Der Junge ist wohlauf und wird derzeit von einer Pflegefamilie im Kreis Konstanz betreut. Das erklärte gestern die Leiterin des Kreis-Jugendamtes, Sabine Senne. Nun laufe eine Acht-Wochen-Frist, in der die Mutter ihr Kind ohne rechtliche Konsequenzen zu sich zurückholen könne. „Die Frau braucht nichts befürchten. Sie kann sich einfach bei uns melden“, sagte Sabine Senne. Nach dieser Frist beginne das eigentliche Adoptionsverfahren. Dieses können ein halbes bis ein ganzes Jahr dauern. In dieser Phase könne die Mutter ebenfalls noch Ansprüche auf ihr Kind geltend machen. Danach, nach amtlich beurkundeter Adoption in eine neue Familie, ende die familiär-rechtliche Beziehung zwischen Muter und Kind, hieß es bei einer Pressekonferenz in Singen.

Dort freuten sich die Organisatoren der Babyklappe darüber, dass ihre erst vor knapp einem Jahr neu geschaffene Einrichtung so gut funktioniert habe. „Wir sind stolz darauf“, erklärte der Vorsitzende Rudolf Babeck vom Verein „Widmann hilft Kindern in der Region“. Dass die Klappe so kurz nach ihrer Inbetriebnahme schon genutzt werde, sei sehr erfreulich. Rein mit privaten Spenden wurde die Klappe eingerichtet und seither betrieben. Babeck sicherte der Mutter, so sie sich noch melden sollte, volle Unterstützung zu. „Wir helfen ihr, so gut wir können, auch längerfristig“, betont Babeck.

Dass die bislang anonym gebliebene Mutter des Kindes sich noch meldet, ist vergleichsweise wahrscheinlich. In etwas mehr als jedem zweiten Fall von Babyklappen-Kindern in Baden-Württemberg haben sich die Mütter in den kommenden Wochen gemeldet und ihr Baby zu sich zurückgeholt. „Das wäre für alle das Beste“, sagt der Chef der Singener Kinderklinik, Andreas Trotter.